CDU Riemke begrüßt die geplante Entwicklungsoffensive – fordert klarere Zieldefinitionen und verstärkte Bürgerbeteiligung
Die CDU Riemke begrüßt die Pläne der Stadt Bochum zur Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) für Riemke und Hofstede, das am 31. Oktober von der Bezirksvertretung Bochum – Mitte beschlossen werden soll.
„Die Stadtverwaltung sieht hohen Handlungsbedarf und großes Entwicklungspotenzial für den Stadtteil – beides teilen wir,“ so Dr. Benedikt Gräfingholt Bezirksvertreter und stellvertretender Vorsitzender der CDU Riemke.
Allerdings kann man in Riemke die Einwohnerzahlen, die Grundlage der Planungen sind, nicht nachvollziehen. Sie scheinen zu hoch angesetzt. Während die Verwaltung von 26.100 Einwohnern ausgeht, belegen aktuelle Daten aus 2020 für Riemke 7.622 und für Hofstede 10.134 Bewohner. Diese Differenzen führen zu Unsicherheiten in der Analyse und bedürfen einer Klärung.
Entwicklungspotenziale für ein attraktives Riemke
Die CDU sieht in Riemke großes Potenzial, dem als „Eingangstor“ nach Bochum eine wichtige Rolle für die Wahrnehmung der Stadt zukommt.
Dabei betont sie:
-Riemke erfüllt vom Grundsatz her alle Voraussetzungen für ein funktionierendes Stadtteilzentrum mit Marktplatz, U-Bahn Haltestelle, Kirchen und Standorte für Ärzte und Sparkasse. Riemke kann als attraktiven und einladende Stadtteil entwickelt werden, wenn die Probleme zügig angegangen werden
- Die Nähe zur A43 und die Haltestelle Riemke Markt bieten beste Voraussetzungen, für herausragende Erreichbarkeit. Riemke kann Besucherinnen und Besucher aus dem Ruhrgebiet und Münsterland willkommen heißen.
- Lebendige Gemeinschaft: Riemke verfügt über eine engagierte Zivilgesellschaft mit zahlreichen Vereinen in den Bereichen Kirche, Sport und Soziales. Diese Basis für ein starkes soziales Miteinander gilt es weiter zu fördern und in die Entwicklungspläne einzubeziehen.
Forderung nach einem „liebenswerten“ statt nur „lebenswerten“ Stadtteil
Während die Verwaltung von einer „lebenswerten Stadt“ spricht, steht für die CDU Riemke fest, so Lothar Gräfingholt Vorsitzender der CDU Riemke, dass dieser Begriff erweitert werden muss, damit die Einwohnerinnen und Einwohner Riemke als „liebenswerte Heimat“ wahrnehmen. Es geht nicht nur um objektive Kriterien, sondern darum, dass die Bewohner sich mit ihrem Stadtteil emotional verbunden fühlen.
Handlungsbedarf auf mehreren Ebenen
Die CDU Riemke sieht in der Vorlage einige drängende Fragen nicht hinreichend beantwortet und hebt die folgenden zentralen Bereiche hervor:
- Fehlender Einzelhandel: Riemke benötigt eine zentrale, belebte Einzelhandelsstruktur, um den Stadtteil zu einem echten Zentrum für die Bewohner zu machen. Hier sind klare Perspektiven gefragt.
- Städtebauliches Erscheinungsbild: Eine Aufwertung von Straßen wie der Herner Straße, zum Beispiel durch ein Fassadenprogramm und den Neubau von Gebäuden, ist essenziell, um das Stadtbild zu verschönern.
- Verkehr und Umwelt: das angrenzende Gewerbegebiet HER-BO 43 erfordert ein intelligentes Verkehrsmanagement, um die Belastungen für die Anwohner zu minimieren. Die Herner Straße stößt bereits jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen.
- Die geplante Erstaufnahmeeinrichtung macht eine intensive und regelmäßige Begleitung nötig, um negative Entwicklungen für den Stadtteil von vornherein abzufedern. Es darf nicht gelten, die Einrichtung so voll wie möglich zu belegen sondern so gering wie nötig
Bürgerbeteiligung und Transparenz als Grundpfeiler
Die CDU Riemke fordert außerdem eine engere und fortlaufende Einbindung der Bürgerschaft in die Konzeptentwicklung und Planungen. Ein Beispiel, das zur Nachdenklichkeit führt, ist die Enttäuschung über das ISEK-Projekt in Hamme, bei dem Bürgeranliegen scheinbar nicht angemessen berücksichtigt wurden. Ein offener Dialog und regelmäßige Updates an die Bürgerinnen und Bürger sollen gewährleisten, dass Riemke von den Maßnahmen profitiert und sich das Entwicklungskonzept an den Bedürfnissen und Wünschen der Riemker Bürgerschaft orientiert.